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Ludwig-Maximilians-Universität München: Panelstudie für sozialwissenschaftliche Umweltforschung

© Jacob Lund/ stock.adobe.com

Eine Langzeitstudie zu Umweltbewusstsein, Umwelt- und Protestverhalten sowie Umweltungleichheit in Deutschland wird von Forschenden aus München, Kaiserlautern und Leipzig gestartet.

Das Großprojekt markiert einen Meilenstein als erste deutsche Längsschnittstudie für die sozialwissenschaftliche Umwelt- und Klimaforschung. Es wird von der DFG finanziert und soll eine wegweisende Daten-Infrastruktur und Grundlage für evidenzbasierte Politikberatung schaffen.

Der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität stellt Politik, Wirtschaft und Bevölkerung vor große Herausforderungen. Ein neues Langfristprojekt soll Antworten auf zentrale gesellschaftliche Fragen liefern. Dabei geht es um die Veränderung von Umwelteinstellungen und -verhalten, Dynamiken hinter der Akzeptanz umweltpolitischer Initiativen und dem Protest für oder gegen Klimapolitik, den Einfluss von Maßnahmen der Klimapolitik auf die CO2-Emissionen von Haushalten sowie um soziale Gruppen, die besonders belastet werden. Auch soll untersucht werden, welche sozialen Konsequenzen sich durch umweltpolitische Maßnahmen oder deren Unterlassung ergeben und welchen Einfluss Umweltbedingungen am Wohnort auf das Umweltbewusstsein und -handeln haben. Dabei spielen strukturelle Bedingungen eine Rolle, die klimafreundliches Handeln ermöglichen, sowie Unterschiede in soziodemographischen Merkmalen.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Langzeitprojekt, genannt „German Longitudinal Environmental Study“ (GLEN), startet nun mit einer Laufzeit von drei Jahren und einer Fördersumme von knapp sechs Millionen Euro. Über zwölf Jahre ist ein Volumen von rund 20 Millionen Euro vorgesehen.

Die Qualität der Daten und innovative Methoden sind entscheidend für die Beantwortung der Forschungsfragen. Die Längsschnittstudie umfasst halbjährlich stattfindende Befragungen der in Deutschland lebenden Bevölkerung ab 18 Jahren, beginnend mit einer Ausgangsstichprobe von über 20.000 Personen. Das umfassende Frageprogramm wird mit experimentellen Methoden kombiniert und mit Regionaldaten angereichert. Es sind auch Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft oder Verwaltung vorgesehen.

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Die Ergebnisse der Studie bilden die Grundlage für eine evidenzbasierte Politikberatung und ermöglichen eine umfassende wissenschaftliche Evaluation vieler politischer Maßnahmen im Bereich Umwelt und Klima.

Basierend auf einer Pressemitteilung von Ludwig-Maximilians-Universität München vom 21.03.2024

Verfasst von Laura

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