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Erste Frau im All? Suzanna Randall erzählt am TUM Campus Heilbronn

© Vadimsadovski / stock.adobe.com

Der Weltraum, mit seinen unendlichen Weiten, bildet die Kulisse für eine hoffentlich nicht allzu ferne Zukunft. In dieser Zukunft wird die erste deutsche Astronautin, Suzanna Randall, ins All fliegen. Aktuell befindet sie sich noch in der Astronautenausbildung, aber sie hat bei einer Veranstaltung namens „Learning from Legends“ am TUM Campus Heilbronn über ihre Vision gesprochen.

Vor der offiziellen Veranstaltung nahm sich Suzanna Randall Zeit, um einen Podcast mit einer Gruppe von Studierenden aufzunehmen. Sie erzählte ihnen von ihrer Kindheit, in der sie von Abenteuern im Weltraum und auch von Piraten geträumt hatte. Damals hatte sie keinen klaren Plan für ihre Zukunft.

Randall wies darauf hin, dass es mit den heutigen Raketenantrieben immer noch 75.000 Jahre dauern würde, um zum nächsten Stern zu gelangen. Ihr Ziel ist es jedoch, in den Erdorbit oder zum Mond zu fliegen. Ihr Weg von der promovierten Astrophysikerin zur Astronautin war nicht einfach und führte über die Initiative „Die Astronautin“, die sich für Chancengleichheit in der Weltraumforschung einsetzt. Bisher wurden medizinische Selbstversuche im Weltraum fast ausschließlich von Männern durchgeführt.

Randall beschrieb den Auswahlprozess und erwähnte, dass sie anfangs nicht ausgewählt wurde. Aber dann änderte sie ihre Herangehensweise und wurde schließlich ausgewählt. Seitdem bildet sie mit Insa Thiele-Eich das Astronautinnen-Team.

Ein weiterer Mythos, den Randall entkräftete, war die Vorstellung, dass Astronauten superfit sein müssen. Sie betonte, dass Vielseitigkeit und Gesundheit wichtiger seien als körperliche Fitness. Während ihres Trainings erlebte sie verschiedene Herausforderungen, darunter Isolationstraining in einer Höhle und Unterwassertraining in unbequemen Raumanzügen. Trotz einiger anfänglicher Ängste hatte sie sogar Blutabnahmen bei sich selbst durchgeführt. Sie genoss besonders die Parabelflüge, bei denen die Schwerelosigkeit simuliert wurde.

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Suzanna Randall ist körperlich und mental bereit für die Reise ins All. Die einzige Hürde ist die Finanzierung. Sie benötigen etwa 50 Millionen Euro, um innerhalb von neun bis zwölf Monaten fliegen zu können. Da sie nicht bei der ESA angestellt sind, sind sie weitgehend für die Finanzierung selbst verantwortlich. Dies erfordert Geduld und Ausdauer, da sie bisher nur begrenzten Erfolg bei der Geldbeschaffung hatten.

In einer offenen Fragerunde verriet Randall ihren Lieblingsplaneten, Neptun, und erklärte, wie wichtig es sei, ein Vorbild für junge Frauen zu sein, so wie die amerikanische NASA-Astronautin Sally Ride es für sie war. Sie betonte auch ihre Beteiligung an einer bahnbrechenden Entdeckung während ihrer Arbeit am Extremely Large Telescope, bei der das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie entdeckt wurde.

Nach der Veranstaltung hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Gesteinsproben aus dem Weltraum anzufassen und durch ein Teleskop des Robert-Mayer-Observatoriums zu blicken. Möglicherweise wird Suzanna Randall bei ihrem nächsten Besuch am TUM Campus Heilbronn bereits ihren großen Traum verwirklicht haben.

Die Veranstaltungsreihe „Learning from Legends“ wird fortgesetzt, und im Sommersemester 2024 wird der südtiroler Sternekoch Norbert Niederkofler mit seinem „Cook the Mountain“ Konzept erwartet.

Basierend auf einer Pressemitteilung von TUM Campus Heilbronn gGmbH vom 25.01.2024

Verfasst von Laura

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