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Wie man ein Auslandsjahr plant: Tipps und Ratschläge

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Ein Auslandsjahr ist ein Zeitraum, in dem eine Person in einem fremden Land lebt, um verschiedene Aspekte wie Kultur, Sprache, Bildung oder Berufserfahrung zu erleben und zu erlernen. Dies kann durch Studieren, Arbeiten oder sogar durch Freiwilligenarbeit geschehen. Ein Auslandsjahr bietet zahlreiche Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. Es ermöglicht den Aufbau interkultureller Kompetenzen, die Verbesserung der Sprachkenntnisse und die Möglichkeit, neue Perspektiven zu gewinnen.

Die verschiedenen Arten von Auslandsjahren

Ein Studienjahr im Ausland ist eine gängige Option für Studierende. Es bietet die Möglichkeit, in einer neuen akademischen Umgebung zu lernen, neue Fachgebiete zu erkunden und die Kultur eines anderen Landes zu erleben. Ein Praktikumsjahr im Ausland bietet praktische Berufserfahrung in einem internationalen Umfeld. Es ist eine wertvolle Möglichkeit, Fähigkeiten und Kompetenzen in einem spezifischen Bereich zu erweitern.

Ein Jahr im Ausland für Freiwilligenarbeit kann die Sichtweise auf die Welt verändern. Es bietet die Möglichkeit, in Gemeinschaften zu arbeiten, die Unterstützung benötigen und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Eines haben jedoch so gut wie alle Auslandsaufenthalte gemeinsam: Sie helfen dabei, den eigenen Horizont zu erweitern und machen sich auch gut im Lebenslauf. Immerhin hatten die Reisenden die Möglichkeit, sich intensiv mit der Kultur, den Menschen und letztendlich auch mit der Sprache auseinanderzusetzen. Und genau hiervon können auf Arbeitgeber in spe profitieren.

Damit die Reisenden jedoch in jeglicher Hinsicht von ihrem Auslandsjahr profitieren können, ist es wichtig, alles entsprechend vorzubereiten. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Worauf sollte man achten, wenn man gerade dabei ist, diesen wichtigen Lebensabschnitt zu planen?

Der Spagat zwischen Arbeit und Studium: Diese Tipps können helfen!

Die Planungsphase eines Auslandsjahres

Die Planung eines Auslandsjahres beginnt mit der Entscheidung, welches Land und welches Programm am besten zu den persönlichen und beruflichen Zielen passt. Es ist wichtig, gründlich zu recherchieren und sich über alle Optionen zu informieren.

Die Auswahl des richtigen Landes hängt von verschiedenen Dingen ab, wie z.B. der gewünschten Erfahrung, den Sprachkenntnissen, den Kosten und der Sicherheit. Es ist ratsam, verschiedene Länder in Betracht zu ziehen und eine informierte Entscheidung zu treffen. Die Wahl des richtigen Programms oder der richtigen Universität hängt vom Studien- oder Interessengebiet ab. Eine gründliche Untersuchung der Kursangebote, der Qualifikationen und der Anerkennung der Universität oder des Programms ist unerlässlich.

Fragen, die dabei helfen können, die zur Verfügung stehende Auswahl ein wenig einzuschränken, sind unter anderem:

  • Für welches Land kann ich mich besonders begeistern? (Wichtig ist es hierbei, nicht nur nach Bauchgefühl zu entscheiden, sondern sich ernsthaft zu informieren. Oft werden auf diese Weise Länder interessant, die eventuell vorher noch nicht auf der ganz persönlichen Must-See Liste standen.)
  • Reichen meine Sprachkenntnisse aus, um mich vor Ort zurecht zu finden? (Viele Einheimische sind Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen und dementsprechend auch hilfsbereit. Dennoch sollte ein gewisses Grundverständnis für die Sprache, die vor Ort gesprochen wird, vorhanden sein.)
  • Wovon möchte ich leben? (Reichen die Ersparnisse aus? Helfen die Eltern und/ oder ein Stipendium weiter? Oder ist es nötig, vor Ort zu arbeiten?)
  • Welche Uni erfüllt meine Bedürfnisse am besten? (Viele Universitäten in Deutschland arbeiten mit Unis aus dem Ausland zusammen und können so bei der Vermittlung von Studienplätzen helfen.)
  • Möchte ich an wichtigen Tagen, wie zum Beispiel an Weihnachten oder an meinem Geburtstag) meine Lieben um mich haben? (Falls ja, sollten die entsprechenden Reisekosten unbedingt miteinkalkuliert werden.)

Auf Basis dieser Überlegungen ist es oft möglich, eine noch etwas fundiertere Entscheidung zu treffen. Wenn dann feststeht, welcher Ort sich am besten für das jeweilige Auslandsjahr eignet, ist es natürlich auch wichtig, sich mit „administrativen Fragen“, wie zum Beispiel einem eventuell nötigen Visum, auseinanderzusetzen.

Finanzierung eines Auslandsjahres

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Auslandsjahr zu finanzieren, darunter Stipendien, Zuschüsse, Studienkredite und Sparpläne. Es ist wichtig, alle Optionen zu prüfen und einen geeigneten Finanzierungsplan zu erstellen.

Ein ausführlicher Kostenplan, der alle anfallenden Kosten wie Unterkunft, Lebensmittel, Transport, Studiengebühren und Versicherungen berücksichtigt, ist ein unerlässlicher Teil der Planung eines Auslandsjahres. Es ist wichtig, ein realistisches Budget aufzustellen und sich daranzuhalten.

Ratsam ist es zudem, immer mit einem kleinen finanziellen Puffer zu kalkulieren. Denn: Möglicherweise wird das Auslandsjahr teurer als geplant? Dies wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn das Interesse an Ausflügen vor Ort doch größer ist als gedacht oder wenn höhere Lebenshaltungskosten dafür sorgen, dass das zur Verfügung stehende Budget unerwartet gesprengt wird.

Vor- und Nachteile eines Auslandsjahres

Ein Auslandsjahr bietet sowohl Vor- als auch Nachteile (oder zumindest „Herausforderungen“). Es gilt jedoch. Je früher Interessenten mit der Planung beginnen und je mehr sie dazu bereit sind, sich auf das Abenteuer „Auslandsjahr“ einzulassen, desto unkomplizierter gestaltet sich das Ganze in der Regel.

Reisende profitieren unter anderem von den folgenden Vorteilen:

  • Auslandsreisen ermöglichen es, fremde Menschen und Kulturen kennenzulernen und so einen Blick über den Tellerrand zu wagen.
  • Es fällt oft leichter, eine Sprache vor Ort zu lernen.
  • Auslandsaufenthalte machen sich im Lebenslauf häufig besonders gut. Hieraus ergeben sich oft bessere Karriere- und dementsprechend auch Gehaltsaussichten.
  • Vor Ort ist es unter anderem auch möglich, Kontakte zu knüpfen, die oft ein Leben lang bestehen bleiben.

Dennoch wäre es sicherlich etwas naiv, anzunehmen, dass ein Auslandsjahr nur mit Vorteilen verbunden wäre. Es gilt für Reisende durchaus, die ein oder andere Herausforderung zu bewältigen.

  • Manche Menschen werden – trotz aller Ablenkung – vergleichsweise früh von Heimweh geplagt.
  • Einige sind von der neuen Kultur sogar regelrecht geschockt.
  • Wer sich nicht ausreichend Zeit genommen hat, um zumindest ein wenig die Sprache des betreffenden Landes kennenzulernen, gerät schnell an seine Grenzen.
  • Ein Auslandsjahr kostet Geld. Daher ist es durchaus möglich, dass einem Jahr voller toller Erlebnisse und Spannung eine längere Phase des Sparens bevorsteht.

Je nachdem, wohin es den Reisenden verschlägt, kann es sich zu einer Herausforderung entwickeln, sich an das Bildungssystem vor Ort anzupassen. Meist braucht es jedoch nur eine gewisse Eingewöhnungszeit, bis sich die meisten Probleme dieser Art in Luft aufgelöst haben.

Zusatztipp: Ein gut erreichbarer Ansprechpartner, der die eigene Sprache spricht, kann während eines Auslandsjahres viel wert sein. Daher sollte die Frage „An wen kann ich mich bei Problemen wenden?“ im Idealfall schon frühzeitig beantwortet werden.

Weiteres zum Thema Auslandsjahr

Anhand der vorherigen Abschnitte zeigt sich, dass es definitiv sinnvoll ist, sich schon frühzeitig mit dem Thema Auslandsjahr auseinanderzusetzen. Abschließend gilt es, im Idealfall auch die folgenden Tipps zu berücksichtigen:

  1. Nicht jedes Land ist als „sicher“ einzustufen. Es gibt durchaus auch unsichere Länder. Wer hier unterwegs ist, sollte sich unbedingt über die Sicherheitsbedingungen im gewählten Land informieren und geeignete Vorsichtsmaßnahmen treffen. So gibt es in zahlreichen Regionen der Erde unter anderem No-Go-Areas. Diese sollten auf keinen Fall betreten werden.
  2. Es gibt zahlreiche Stipendien für Auslandsjahre. Es ist empfehlenswert, eine gründliche Recherche durchzuführen, sich frühzeitig zu bewerben und alle erforderlichen Unterlagen bereitzuhalten. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass das Interesse an besagten Stipendien im Laufe der Zeit immer größer geworden ist. Viele Menschen haben für sich erkannt, dass sie ein Auslandsjahr in vielerlei Hinsicht nach vorne bringen kann… und ganz nebenbei auch viel Spaß macht. Bei der Bewerbung um ein Stipendium gilt es im Hinterkopf zu behalten, dass es sich durchaus lohnt, sich von seiner besten Seite zu präsentieren. Die Frage „Warum sollte gerade ICH das Stipendium erhalten?“ sollte mit Hilfe der entsprechenden Bewerbung unbedingt eingehend beantwortet werden.
  3. Welche Art von Auslandsjahr die beste Option ist, hängt von den persönlichen und beruflichen Zielen ab. Jede Option hat ihre eigenen Vorteile. Studieren kann die akademischen Kenntnisse erweitern, ein Praktikum kann wertvolle Arbeitserfahrungen bieten und Freiwilligenarbeit kann persönliche Zufriedenheit und wertvolle Lebenserfahrungen bringen. In vielen Bereichen kommen auch alle Vorteile zusammen. Daher ist es umso wichtiger, sich nicht darauf zu verlassen, „dass irgendwie schon alles gut gehen wird“, sondern stattdessen alle Details so gut wie möglich schon von zuhause aus zu planen.
  4. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte vorab auf jeden Fall Sprachkurse besuchen. Viele Universitäten und Programme bieten einschlägige Unterstützung an. Wichtig ist es, so viel wie möglich zu üben,… sowohl vor der Abreise als auch während des Aufenthalts im Ausland.
  5. Zu guter Letzt kann es hilfreich sein, regelmäßigen Kontakt zu Familie und Freunden zu Hause zu halten. Sich in der neuen Umgebung zu engagieren und neue Freundschaften zu schließen, kann ebenfalls dafür sorgen, dass Heimweh oft keine Chance hat, Überhand zu nehmen. Es ist auch wichtig, sich daran zu erinnern, dass es absolut normal ist, sich ab und an nach Zuhause zu sehnen.

Fazit

Ein Auslandsjahr kann bereichernd sein… in vielerlei Hinsicht. Unabhängig vom jeweiligen Reiseziel ist es jedoch wichtig, einige Dinge im Vorfeld zu planen, um sich auf diese Weise auf mögliche „Eventualitäten“ vorbereiten zu können.

Oder anders: Es reicht definitiv nicht aus, sich vorzunehmen, das ganz persönliche Traumziel zu bereisen. Auch die vergleichsweise vernünftigen Fragen, wie „Wovon soll ich leben?“ und „Muss ich vor Ort arbeiten?“ sollten definitiv im Vorfeld beantwortet werden. Wer hier ein wenig Zeit investiert, hat vor Ort die Chance, seinen Aufenthalt oft noch besser zu genießen.

Verfasst von Redaktion

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