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DLR-Auszeichnung: Studierende der HSB gewinnen Mitfahrgelegenheit für selbstgebauten Satelliten ins Weltall

Bild: @Mechanik/stock.adobe.com

Die Hochschule Bremen (HSB) freut sich über den Sieg ihrer Studierenden im „Microlauncher Payload Wettbewerb“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dies ermöglicht es ihnen, im nächsten Jahr ihren eigenen Satelliten namens „VIBES Pioneer“ ins Weltall zu starten. Die Bekanntgabe erfolgte am 23. November 2023 im Rahmen der DLR-Kleinsatellitenkonferenz in Berlin. Die Leitung des Projekts an der HSB liegt in den Händen von Prof. Dr. Antonio Garcia von der Fakultät 5 – Natur und Technik.

Der Sieg beim Wettbewerb verschafft dem Team der HSB eine kostenlose Mitfluggelegenheit ins All. Voraussichtlich Ende des kommenden Jahres wird der Kleinsatellit „VIBES Pioneer“ von Schottland aus mit einer Trägerrakete der Rocket Factory Augsburg starten. Prof. Dr. Antonio Garcia betont, dass dies eine einmalige Gelegenheit für die HSB und die beteiligten Studierenden ist.

Die Arbeiten am Projekt begannen 2022 im Rahmen des Forschungsprojekts VIBES. „VIBES steht für Visionary Ingenuity Boosting European Spacecraft und verfolgt das Ziel, moderne Technologien für Raumfahrtanwendungen nutzbar zu machen“, erklärt Garcia. „Dadurch wollen wir die Leistungsfähigkeit von Raumfahrzeugen verbessern.“

Einbindung von Studierenden und angewandter Forschungsansatz

Die Forschungsarbeiten werden von den beteiligten Studierenden vorangetrieben. Über 20 Studierende verschiedener Bachelor- und Masterstudiengänge der HSB sind derzeit an dem Satellitenprojekt beteiligt. Tim Gust, Luft- und Raumfahrttechnik-Student an der HSB, betont die Bereicherung durch das Projekt für angehende Ingenieur:innen und Forscher:innen. Er hebt besonders den interaktiven Ansatz hervor, bei dem neue Konzepte durch Rapid Prototyping schnell im Labor der HSB getestet werden können.

Satellit VIBES Pioneer und seine Technologien

Der Satellit „VIBES Pioneer“ ist ein sogenannter 3U-CubeSat mit den Dimensionen 10x10x30 Zentimeter, ungefähr so groß wie ein schmaler Schuhkarton. Trotz seiner geringen Größe beherbergt der Satellit moderne Technik. Neben einem Lageregelungssystem, das in Zusammenarbeit mit dem Bremer Forschungsinstitut ZARM entwickelt wurde, verfügt VIBES Pioneer über ein selbstentwickeltes Mess- und Regelungssystem zur Identifikation von kleinen Störungen. Dieses System nutzt Sensoren, ähnlich denen in Smartphones, um Störungen zu erkennen und zu korrigieren. Damit können beispielsweise Kameraaufnahmen von der Erde oder fernen Sternen verbessert werden. Prof. Dr. Garcia betont die essenzielle Bedeutung dieser Technologie für die Wissenschaft und freut sich, dass bereits erfolgreiche Tests auf der Erde durchgeführt wurden.

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VIBES Pioneer Mission und Zukunftsaussichten

Die VIBES Pioneer Mission soll beweisen, dass die an der HSB entwickelte Technik auch im Weltraum funktioniert. In der Zukunft könnten größere Satelliten mit diesem System ausgestattet werden, um deren Leistungsfähigkeit zu steigern. Es stehen jedoch noch intensive Tests unter den extremen Bedingungen des Weltraums an. Im Frühjahr 2024 wird gemeinsam mit Expert:innen der Europäischen Weltraumagentur ESA eine spezielle Testkampagne durchgeführt. Wenn alles nach Plan verläuft, wird VIBES Pioneer Ende 2024 zur Startanlage auf den Shetland Islands im Norden Schottlands transportiert. Dort wartet die RFA ONE Trägerrakete der Rocket Factory Augsburg, um VIBES Pioneer und weitere Nutzlasten in einen erdnahen Orbit von etwa 500 km zu transportieren. Tim Gust und das gesamte VIBES Team freuen sich auf diesen Tag und sind entschlossen, die Mission erfolgreich zu starten.

Integration der Raumfahrt-Hardware-Entwicklung in die Lehrpläne

VIBES Pioneer ist der erste Schritt, wie Prof. Garcia erklärt: „Unser erster Satellit ist der ‚Pionier‘; mit ihm wollen wir lernen, wie im universitären Kontext Kleinsatelliten entwickelt, gebaut und betrieben werden können.“ Für die Zukunft plant die HSB, die Entwicklung von Raumfahrt-Hardware fest in die Lehrpläne ihrer Studiengänge zu integrieren. Damit erhalten Studierende an der HSB die Möglichkeit, ihr in den Vorlesungen erworbenes Wissen unmittelbar anzuwenden. Die Hochschule möchte die nächste Generation von Weltraumpionier:innen in der ‚City of Space‘, wie Bremen genannt wird, heranwachsen lassen.

Projekterweiterung und Dank an Partner

Das VIBES-Team sucht weitere engagierte Studierende für das Projekt. Technische Hintergründe zu Softwareprogrammierung, Elektronikentwicklung, Modellierung und Berechnungen von Raumfahrtsystemen sind willkommen. Auch Studierende, die Interesse an Projektplanung, Organisation, Koordination, Kommunikation und Design haben, werden gebraucht.

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Prof. Garcia und sein Team danken den Partnern, darunter dem DLR, dem ZARM sowie der ZARM Technik AG und OHB, für ihre großartige Unterstützung. Sie betonen die Bedeutung dieser Partner für den bisherigen Erfolg des Projekts und sind offen für weitere Kooperationen und Unterstützung.

Basierend auf einer Pressemitteilung von Hochschule Bremen vom 23.11.2023

Verfasst von Laura

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