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Neues Kununu Urteil – keine anonymen Bewertungen der Arbeitgeber mehr möglich

Bewertung abgeben
© Kenstocker / stock.adobe.com

Lange Zeit galten die Bewertungen von Arbeitgebern auf der Plattform Kununu als wichtige Informationsquelle für Bewerber. Allerdings wurden diese mitunter auch missbräuchlich genutzt. Abgelehnte Bewerber gaben überzogene negative Bewertungen ab, um dem Unternehmen zu schaden. Manchmal gaben auch Mitbewerber gefälschte Bewertungen ab, um der Konkurrenz zu schaden. Einige Arbeitgeber haben sich gegen diese schlechten Bewertungen gewehrt und sind deshalb vor Gericht gezogen. Damit waren sie erfolgreich. Werden bei den Kununu Bewertungen negative Aspekte veröffentlicht, die nicht der Wahrheit entsprechen, kann das betroffene Unternehmen von Kununu die Herausgabe des Klarnamens fordern. Dann kann die Person, die eine falsche Behauptung veröffentlicht hat, zur Rechenschaft gezogen werden.

Was ist Kununu?

Kununu ist ein Portal, auf dem jeder Arbeitnehmer oder Bewerber den jeweiligen Betrieb bewerten kann. Die Informationen sollten dazu dienen, andere Interessenten zu überzeugen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, dass Interessenten sich umfangreich über einen potenziellen Arbeitgeber informieren können. Für Unternehmen besteht der Vorteil darin, dass die eigenen Angestellten mit einer positiven Bewertung Werbung für neue Mitarbeiter machen. Der Schwerpunkt liegt daher auf positiven Bewertungen.

Das bedeutet aber auch, dass durch zahlreiche negative Bewertungen ein gravierender Schaden angerichtet werden kann. Daher nutzen einige Konkurrenten dieses Portal, um dem Mitbewerber einen Imageschaden zuzufügen. Oftmals sind es aber auch Bewerber, die angelehnt wurden. Auch diese äußern sich gerne negativ. Falls es sich um eine berechtigte Kritik handelt, gibt es keine Probleme. Werden jedoch Dinge behauptet, die nicht zutreffend sind, können sich die bewerteten Unternehmen jetzt zur Wehr setzen.

Welche Auswirkung hat das Urteil auf zukünftige Bewertungen?

Auf Kununu kann nach wie vor jeder eine Bewertung abgeben. Auch negative Bewertungen sind weiterhin möglich, sofern sie gerechtfertigt erscheinen. Werden in einer Bewertung jedoch Unwahrheiten behauptet, kann das Unternehmen von den Betreibern der Plattform fordern, dass die Klarnamen der jeweiligen Personen bekannt gegeben werden. Insbesondere dann, wenn es sich um eine üble Nachrede, einer Beleidigung oder einer Verleumdung handelt, kann das Unternehmen die Herausgabe der Personendaten anfordern.

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Je nach Schwere der Taten müssen Arbeitnehmer, die nicht zutreffende Behauptungen auf Kununu veröffentlicht haben, mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen. Deshalb sollte jeder, der auf Kununu eine negative Bewertung abgibt, genau überlegen, ob es sich um zutreffende Äußerungen handelt. Auch dann, wenn ein abgelehnter Bewerber äußerst erregt ist, sollte er sich lieber etwas mäßigen, um keine Straftat zu begehen. Den Schutz der Anonymität gibt es nach dem Gerichtsurteil nicht mehr.

So können betroffene Unternehmen reagieren

Unternehmen, die auf Kununu öffentlich beleidigt oder in besonders negativer Form dargestellt werden, können sich wehren. Neben der Herausgabe der Personalien des Verfassers können negative Bewertungen mit beleidigenden Inhalten gelöscht werden. Eine Löschung muss jedoch beantragt werden. Dazu werden Formulare bereitgestellt. In diesen muss exakt beschrieben werden, welche Passagen in den jeweiligen Bewertungen nicht zutreffend oder beleidigend sind. Diese werden dann näher geprüft und gegebenenfalls gelöscht. Hier gibt es mehr Informationen zum Thema Kununu Bewertungen.

Von dieser Möglichkeit sollten betroffene Unternehmen unbedingt Gebrauch machen. Inzwischen spielt für die meisten Interessenten und potenziellen Kunden der Umgang mit Mitarbeitern in einem Unternehmen eine wichtige Rolle. Den meisten Konsumenten geht es heutzutage nicht mehr nur um einen günstigen Preis und eine schnelle Lieferung, sondern auch um Nachhaltigkeit und Betriebsklima. Deshalb achten nicht nur potenzielle Bewerber auf die Bewertungen bei Kununu, sondern vermehrt auch Interessenten und Kunden. Positive Bewertungen von Mitarbeitern sind daher zu einem wichtigen Marketinginstrument geworden.

Wann ist eine Bewertung auf Kununu rechtswidrig?

Es gibt diverse Gründe, die eine rechtswidrige Bewertung darstellen. Dazu gehört unter anderem, dass eine Bewertung gar nicht von einem Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens stammt. Auch dann, wenn es sich um eine positive Bewertung handelt, muss diese gelöscht werden, weil es für betriebsfremde Personen unzulässig ist, ein Unternehmen zu bewerten.

Weitere Gründe sind unzutreffende Behauptungen. Äußert sich ein Mitarbeiter negativ und kann die Behauptungen nicht objektiv nachweisen, ist es ebenfalls eine rechtswidrige Bewertung. Des Weiteren sind sämtliche Bewertungen rechtswidrig, die ein Unternehmen schaden können und sich nicht nachweisen lassen. Sofern sich ein negativer Aspekt nachweisen lässt, darf er selbstverständlich in einer Bewertung genannt werden. Dann ist die Bewertung nicht rechtswidrig.

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Kann eine Bewertung juristische Konsequenzen haben?

Sofern in einer Bewertung etwas Negatives über ein Unternehmen veröffentlicht wird, das sich nicht objektiv belegen lässt, kann der Verfasser mit einer Strafanzeige rechnen. Das betroffene Unternehmen kann in solch einem Fall einen Anwalt damit beauftragen, rechtliche Schritte gegen die jeweilige Person einzuleiten. Das kann für die Person, die eine verleumderische Bewertung erstellt hat, sehr teuer werden. Meistens wird ein hohes Bußgeld verhängt. Oftmals muss der Verurteilte dann auch noch die Kosten für das Gericht sowie für die anwaltliche Tätigkeit des Unternehmens bezahlen. Da kommt einiges zusammen.

Zusammenfassung

Arbeitnehmer müssen zukünftig etwas vorsichtiger sein, wenn Sie ihr Unternehmen bei Kununu bewerten wollen. Negative Bewertungen sind zwar nicht verboten, aber die aufgestellten Behauptungen müssen sich auch beweisen lassen. Deshalb ist es dringend zu empfehlen, niemals eine negative Bewertung in einem emotionalen Ausnahmezustand zu verfassen.

 

 

Redaktionsleitung
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Kai ist die Leitung der Redaktion und liebt es, sich im Freien aufzuhalten. Zelten, Wandern, draußen sein ist seine Devise.

Egal ob im Ruhrgebiet oder im tiefsten Dänemark: Hauptsache unterwegs und in der Natur ist das Motto. Dabei zieht es ihn so langsam mehr raus aus dem Zelt und rein in den Wohnwagen. Begleitet von seiner Frau Eva und den bereits erwachsenen Kindern testet er dabei gerne neue Produkte.

Kais Schwerpunkte auf beteiligen.jetzt sind Reisen, Natur, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

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